Das Autohaus Maurer verwandelt Werkstatt in Ort zum Wohlfühlen
Das traditionsreiche Holzgerlinger Autohaus Maurer hat die frühere Werkstatt in der Umgehungsstraße in eine schmucke Halle verwandelt, die auch als Raum für Begegnung dienen soll.
Auf dem Parkplatz auf der Seite des Alten Holzgerlinger Bahnhofs stehen schmucke Neuwagen vor einer Halle, die in den vergangenen Monaten eine spannende Runderneuerung erhalten hat. Die Adresse: Umgehungsstraße 6. Es ist der einstige Stammsitz des Autohauses Maurer. Der Ort, an dem die lange Erfolgsgeschichte des 1927 gegründeten Familienunternehmens so richtig ins Rollen kam. Hier befand sich bis vor einigen Jahren die Werkstatt des VW-Händlers. Jetzt ist hier der perfekte Ort für den Verkauf. Einer, an dem Geschichte und Gegenwart zusammengekommen sind.
Die Geschichte des Holzgerlinger Autohauses Maurer ist eine traditionsreiche. Sie beginnt 1927. Eine, auf die Thomas und Jörg Maurer, die beiden Geschäftsführer in vierter Generation, stolz sind. Eine, die sie auch beim Komplettumbau der ehemaligen Werkstatt in der Umgehungsstraße, einem Standort, an den Urgroßvater Adolf Maurer 1936 seine Tankstelle verlegte, die dort auch bis 2001 noch in Betrieb war, bewahren wollten. „Unser Wunsch war, so viel wie möglich aus dem bisherigen Gebäude zu erhalten“, sagt Thomas Maurer bei einer Führung durch die neue Halle. Sie sieht so aus wie die Motorworld im Kleinformat.
Der Anstrich kommt vom Großvater
Viel stehen geblieben ist von der alten Halle erst einmal nicht. Erst einmal wurde sie von den Maurers, Familie, Freunden und Handwerkern komplett entbeint, nur noch das Gerippe aus Stahlträgern blieb stehen. „Wir haben viel in Eigenleistung gemacht“, sagt Thomas Maurer. Dann zeigt er im neu gestalteten Inneren auf die Stahlträger. „Die wollten wir eigentlich neu streichen. Aber als wir sie geputzt haben, kam der türkisfarbene Anstrich hervor, den mein Großvater aufgebracht hat“, erzählt er. „Und der sieht so gut aus, dass wir ihn einfach gelassen haben. Passt doch, oder?“
Einfach gelassen haben die Maurers auch den alten Werkstattboden aus Backsteinen – und dem Fundament für die Hebebühne, die hier früher einmal stand. „Auch das sieht einfach stark aus“, so Thomas Maurer. „Wie die Stahlträger hat auch der Boden seinen ganz eigenen Charme.“
Der lange Tisch kommt bestens an
Altes erhalten und dazu neue, frische Ideen umsetzen, das hatten sich die Maurer-Brüder vorgenommen. „Das Haus an der Umgehungsstraße ist im Gegensatz zu unserem Neubau in der Gottlieb-Binder-Straße, in dem sich seit 2017 unsere Werkstatt befindet, kein neuer Standort“, so Thomas Maurer. Hier solle Geschichte erhalten bleiben. Und das haben sie realisiert, wie schon der Blick von außen zeigt. Die Form der alten Werkstatt ist geblieben, wie sie war, die Fassade hat viel Glas bekommen und nicht weniger modern ist der Eingang aus Sichtbeton. Drinnen sticht sofort das Büro von Thomas Maurer ins Auge, Das nämlich befindet sich wie in einer Maisonette-Wohnung unterm Dach und liefert eine weitere Besonderheit: Denn wer auf der Treppe hinaufgeht, hat beim Weg hinab auch die Möglichkeit dafür eine Rutsche zu nutzen. „Die übrigens wird bereits von jungen und älteren Besuchern genutzt“, so Thomas Maurer.
Ebenso schon gerne von Kundschaft wie Gästen in Beschlag genommen wird auch ein weiterer Hingucker: ein meterlanger Holztisch, der, so Thomas Maurer, ganz bewusst zum Hinhocken einladen soll – und diesen Auftrag vollumfänglich erfüllt.
„Es ist schön zu erleben, wie viel Gemeinschaft in der kurzen Zeit hier schon stattgefunden hat“, sagt er. „Manche sind auch schon etwas länger hier sitzen geblieben. Und genau so ist das auch gewollt. Hier soll nicht nur Beratungs- und Verkaufsraum sein, sondern auch ein Ort, an dem sich Menschen treffen und wohlfühlen.“ Dass es sogar schon Anfragen wegen einer Raumnutzung von außen gab, so zum Beispiel von der Diakonie, freut Jörg und Thomas Maurer aus diesem Grund genauso wie die Rückmeldungen, die sie von ehemaligen oder langjährigen Mitarbeitern sowie von Stammkunden erhalten, die in der alten, neuen Halle vorbeischauen. „Ihre Reaktion ist immer wieder schön. Hier gibt es viele Geschichten und die Menschen fühlen sich fast schon heimisch, weil sie manches von ,damals' wiedererkennen“, so Thomas Maurer.
Dirk Hamann