Bald fliegen sie wieder ...
Pollenallergien sind lästig. Doch es gibt Hilfe!
In Deutschland leiden rund 16 Prozent der Bevölkerung unter einer Pollen-Allergie (Heuschnupfen). Ausgelöst wird der allergische Schnupfen durch den Blütenstaub von Bäumen, Sträuchern, Gräsern, Getreide und Kräutern. Sobald die Pollen mit den Schleimhäuten in Berührung kommen, leiden Betroffene unter Augentränen und -jucken, Fließschnupfen und bronchiales Asthma. Die Pollenkonzentration ist auch abhängig von Temperatur, Witterung und Windverhältnissen.
Zum Erkennen einer Pollenallergie werden Hauttests durchgeführt, bei denen Pollenextrakte auf die Haut aufgebracht bzw. unter die Haut gespritzt werden. Ergänzend kann eine Blutuntersuchung erfolgen, bei der im so genannten RAST-Test (spezifische IgE-) Antikörper gegen die jeweiligen Pollen nachgewiesen werden können. Zur Sicherung der Diagnose kann ein Provokationstest dienen, bei dem die verdächtigen Pollen zum Beispiel auf die Nasenschleimhaut aufgebracht werden, um die Symptome zu provozieren.
Therapiemöglichkeiten
Die Allergenkarenz, also das Meiden der Pollen, ist die sicherste Methode zur Therapie des Heuschnupfens. Die Realisierung ist jedoch schwierig, da die Pollen kilometerweit durch die Luft fliegen können.
Spezifische Immuntherapie
Die Spezifische Immuntherapie ist die einzige Behandlungsmethode, die an der Ursache ansetzt. Dabei wird dem Allergiker das jeweilige Pollenallergen in allmählich steigender Dosierung zugeführt, um ihn so gegen den Pollen unempfindlich zu machen. Eine Hyposensibilisierung sollte stets von einem allergologisch erfahrenen Arzt durchgeführt werden.
Medikamentöse Behandlung
Die medikamentöse Behandlung dient zur Linderung und Vermeidung der Heuschnupfen-Symptome und zur Behandlung der entzündlichen Schleimhautschwellungen. Eingesetzt werden Antihistaminika, Dinatriumcromoglicinsäure (DNCG), Cortison und zur Therapieergänzung auch Leukotrien-Rezeptor-Antagonisten. Eine therapiebegleitende sinnvolle Maßnahme ist das Nasespülen mit isotoner Salz-Lösung. Mit Hilfe dieser natürlichen Methode kann nachweislich der Bedarf antiallergischer Medikamente reduziert werden. Auch die Einnahme von Zink kann die Therapie unterstützen.
"Im Winter gibt es keine Pollen-Allergie" - das ist ein Irrtum!
Der Pollenflug hat sich im Laufe der letzen Jahre aufgrund des milden Klimas dahingehend verändert, dass je nach Witterung die Pollenflugzeit länger dauert und früher wieder anfängt. So ist es möglich, dass im November die letzen Gräser- und Brennesselpollen und im Dezember schon die ersten Haselnusspollen fliegen.
Gute Tipps bei Heuschnupfen:
Die Pollenkonzentration ist in ländlichen Gebieten in den Morgenstunden am höchsten, in der Stadt jedoch am Abend höher. Daher sollte auf dem Land eher in den Abendstunden und in der Stadt lieber in den Morgenstunden gelüftet werden. Auch den Spaziergang mit dem Hund legt man am besten in die frühen Morgenstunden.
Urlaub richtig planen! Planen Sie Ihren Urlaub am Besten während der Pollensaison in pollenfreien Regionen. Pollenarme Luft findet sich z.B. auf Inseln, am Meer oder in Hochgebirgslagen.
Beim Autofahren Fenster geschlossen halten. Wechseln Sie die Pollenfilter für die Lüftungsanlage regelmäßig (jährlich) aus.
Staubsauger mit Hepa-Filtersystem halten Feinstaub und allergene Partikel zurück.
Vor dem Zubettgehen möglichst die Haare waschen und die Straßenkleidung außerhalb des Schlafzimmers ablegen.
Pollen und Lebensmittel
Mehr als 50 Prozent der Pollen-Allergiker reagieren auch auf Lebensmittel. Diese pollenassoziierte Lebensmittelallergie wird auch als Kreuzallergie bezeichnet. Zu den typischen Symptomen, z.B. nach dem Verzehr eines Apfels, gehören Kribbeln und Juckreiz bis hin zu Schwellungen der Mund- und Rachenschleimhäute. Wer zum Beispiel auf Frühblüher reagiert, verträgt hauptsächlich Nüsse, Äpfel, Birne, Pfirsich, Pflaume, Kirsche und Mandeln nicht.
Für mehr Infos und gute Tipps können Sie sich an Ihren Apotheker wenden, er kennt sich aus und kann Sie beraten.
Quelle: DAAB